Sydney 19.8.-23.8
Auf allen Reisen stellt sich die Frage, wie arg beeinflusse ich als Touristin die heimische Kultur, wie arg zerstöre ich sie. Nirgends ist aber Einfluss der fremden Kultur spürbarer als in Australien beim Blick auf das Leben der Aborigines. Ihr Lebensstil hatte sich über Jahrtausende in dieser schwierigen Umgebung nicht verändert bis die Engländer das Land gewaltsam übernahmen. . Die Aborigines sind in den Städten ein soziales Problem und dort darf man im Dunkel als Frau auch nicht unterwegs sein. Als alleinreisende bin ich selten alleine gewesen. So habe ich mein Lunch gemeinsam mit einer Sozialarbeiterin und mit einer Ärztin essen dürfen. Medizinisch betrachtet sind die aborigines gar nicht für unser schlechtes Essen angepasst. In der Wüste haben sie weniger getrunken und die Niere hat somit weniger Filterfunktion. Nun lockt fastfood, Zucker und Alkohol. Die Folge ist im Klinikalltag, dass viele bereits als Kinder Diabetes bekommen und viele jung zuDialyse Patienten werden. Die Kulturen sind auch schwer zu vereinbaren. Ein Aborigine muss jeden Besitz teilen. Wenn jemand einen Fernseher und einen vollen Kühlschrank hat, dann wird Familie aus dem ganzen Land kommen, um davon zu profitieren. Das macht es schwer in den Schulungen, den Müttern klar zu machen, wie sie auch im einsamen Wüstenland genügend gesundes für ihre Kinder im kühlschrank bereit halten. Das westliche Konsum Denken mit der strebsamen Arbeit passt nicht zum über Jahrtausende gewachsenen Kultur. Das leben zwischen zwei Kulturen kann man leider oft an den Straßenrändern von Darwin oder Alice Springs sehen
Australien, was nehme ich hiervon mit in mein Gepäck?
Dass ich davon auf jeden Fall schon wieder zuviel habe! 13 kg schleppe ich. Zeug sammelt sich schneller an, als ich es aussortieren kann! Das wurde mir zum Abschied bei Rod bewusst, der tatsächlich nur so viel besitzt, wie in 2 Koffer passt.
Sydney hat sich europäisch angefühlt. Es gibt historische Bauten und Kirchen aus dem 19. Jahrhundert. Sie stehen in direkter Nachbarschaft zu modernen Wolkenkratzer. Das Angebot an essen ist so vielfältig und lecker!! Neben Kultur hat sydney noch viel Grün, wie z.b. Den Hyde Park und natürlich das meer zu bieten. Und das alles gibt es in der gewohnten entspannten australischen Weise.
Byron Bay 15.-18.8.2016
Der Hippie Flair aus den 60/70er hat diese kleine Stadt am Meer nie verlassen. Alles hier ist bunter, fröhlicher, gelassener und mehr Öko. Hier Gibt es so viele Läden mit Klamotten aus den 70ern.
Dazu Läden mit indischen Kleidern, Traumfänger, Ölen und eigentlich allem, was alternativ ist. Das Stöbern macht Spaß. Ich gucke beim
Kaffee auch gerne einfach auf die Straße. Die Kleidung ist viel farbenfroher, individueller und auch wenn schon Falten in den Gesichtern sind, so sind die langen Haare, die bunten miniröcke geblieben (+leggings oft). Alles wirkt gelassen und locker. Die Strände sind auch hier oft leer, obwohl es keine Krokodile hier gibt. Es gibt einfach sehr viel Strand. Wale und Delphine kann man hier sehen. Sie ziehen hier zur Zeit auf ihrem Weg aus der Antarktis zum Norden vorbei. Auch manches Muttertier mit ihrem Kalb. Das ist übrigens bei der Geburt 4 m lang und 680 kg schwer. Und trotzdem sieht man auf meinen Fotos nur einen grauen Punkt, in dem ich natürlich Wale erkennen kann 😉
Besonders locker geht es in Nimbin zu. Nach einem Festival in den 70er sind die Hippies geblieben und leben nun hier auf ihre Weise. Überall im Dorf ist ein süßer Haschischgeruch. Selbst im Buchladen wird man gefragt, ob man Mushrooms haben möchte.
Nosa ist das St. Tropez Australiens. So habe ich mir hier Prinzessin Leben gegönnt. Statt im Hostel ein Bett im
stickigen 8 Bett Zimmer genieße ich airbnb mit frischer Bettwäsche und einem Balkon mit Blick in Palmen und auf ein bisschen Meer. Debbie und Ian aus meinem Yogakurs haben mich zu einem spannenden Tag hier eingeladen. Als Mitbringsel haben sie mir echtes, frisches, warmes, deutsches Brot mitgebracht! Ich sag doch: Prinzessin Tage hier
Wer Lust haben sollte in Noosa Yoga zu machen, hier am Pier gibt’s bald zum Sonnenaufgang und -Untergang Yoga!
Fraser Island, 10.-12.8.2016
Nach der letzten schwierigen Erfahrung in der Gruppe wären mir en paar ruhige Tage lieber gewesen. Ich hatte jedoch schon 3 tägige eine Jeep Tour auf der größten, 122 km langen sandinsel der Welt , Fraser Island, gebucht. Um es vorweg zunehmen, die Gruppe war so liebenswert, obwohl es für mich die erste Tour mit so vielen jungen Mitreisenden war. Die Insel besteht fast nur aus Sand, Wald und Seen. Straßen gibt es nicht . Die gesamte Westküste wird als Autostraße genutzt. Es ist schon seltsam. Da stehen Angler am Meeresufer, Wohnwagen und Zelte an den Dünen, Urlauber genießen den Kaffee im Liegestuhl, Fahrradfahrer radeln vorbei, Flugzeuge parken (übrigens sind wir spontan mitgeflogen beim Treffen eines Piloten am Strand) oder landen gerade und dazwischen fahren wir (und andere) jeeps. Es war ein aufregendes Fahrgefühl. Trotz schlingern bloß Gas geben, um nicht stecken zu bleiben. Abenteuerlich ist das auch auf den kleinen Straßen im Inland. Die bestehen aus losem Sand, sind eng, kurvig und bergauf und -ab. Spannend wird es auch bei Gegenverkehr, da dann immer einer Richtung Wald ausweichen muss. Da die Insel nur aus Sand besteht, ist sie auch ständig in Veränderung. Wo wir heute parkten, war vor 3 Wochen noch das Meeresufer. Bei starkem Wind wird in kurzer Zeit viel Sand abgetragen. Dank Erosion der Berge im Inland bringen die Flüsse immer neuen Sand.
Der Sand besteht auch hier zu 98% aus Quarz. Die Seen, wie z.b der berühmte Lake McKenzie, und auch die Flüsse haben glasklares Wasser. Zusammen mit diesem weißen Sand am Boden laden Sie mich immer zum Baden ein. Übrigens habe selbst ich Sonnenanbeterin genug von der Sonne . Mein australischer Hut soll mich nun vor einem runzeligen Gesicht schützen.
Whitsundays der 2. Segeltörn
Erstmal Danke Clara für die etwas andere Tour! Clara hatte die Chance 10 Tage in den Whitsundays auf dem Katamaran eines Bekannten, Peter, mitzusegeln und hat mich in ihre Koje aufgenommen. Nun haben wir im Gegensatz zum touristischen Törn viel Zeit. Wir meiden die vollen Buchten und suchen die, wo wir den Sonnenuntergang alleine bewundern können. Es ist Zeit für Landgänge.
MWir machen bushwalks, dafür gibt es keinen anderen Namen, denn die Inseln bestehen nur aus steilen felsen, dichtem Gestrüpp und Bäumen. Keine Wanderwege, keine Zivilisation und so erklimmen wir Felsenplateaus mit wundervoller Aussicht. Ich kraxle gerne hoch und genieße die Aussicht. Wenn die Felsen mir zu glatt und steil und hoch sindŕ, genieße ich auch mal eine Plateau weiter unten die Aussicht. Ich liebe es auch alleine mit dem kajak um eine Insel zu paddeln. Gestern bin ich jedoch in eine bucht gepaddelt, die immer mehr zu einem Fluss mit Mangroven wurde. Mir hatte man gesagt, auf den Inseln gäbe es keine Krokodile. Peter jedoch sagte, sie könnten 100 Meilen schwimmen. So hat mich mein Mut verlassen. Überall raschelte es. Ich bin wieder umgedreht. Morgens suche ich mir einen kleinen Sandstrand und mache Yoga. Übrigens liebe ich es Muscheln zu sammeln. Aber selbst das darf man in Australien nicht bedenkenlos machen. Peter hat mir ganz erschrocken ein Verbot für lange, dünne Muscheln gegeben. Dort wohnen kleine blaue Tintenfische drin, die irgendwann ihre Tentakeln rausstrecken und die Berührung Herzversagen führen können. Ohne medizinische Versorgung kann das tödlich sein. Mich quälen zur Zeit eher die kleinen Tiere, die ’sandflies‘. Ich sehe aus, als hätten sich von Kopf bis Fuß Windpocken ausgebreitet. Leider fühlt es sich auch so an.
Der Trip macht mich auch um eine Lebensgeschichte reicher. Von denen sammele ich auf meiner Reise so viele, aber schreibe selten darüber. Unser Bootsherr war Mathematik und Physik Lehrer. Nun hat er seinen Job verlassen und lebt nur noch auf seinem Boot. Er isst keine Kohlenhydrate und keinen Zucker. Er kauft nur wenig Essen ein, meist lebt er von dem was er jagt. Morgens geht er mit seiner Harpune ins Meer und bringt unser Essen mit. Jeden Tag gibt es Berge von Rohkost und morgens immer Porridge mit Apfel. Wie anders das Leben ist, wenn man aussteigt aus unserer Konsumwelt. Der ökologische Fußabdruck ist so richtig klein. Täglich steht uns eine kalte Außendusche von 30 Sekunden zu. So verbrauchen wir 4 in den 10 Tagen so viel Wasser, wie eine Person im Durchschnitt sonst pro Tag braucht. Ich möchte allerdings nach 10 Tagen ohne Shampoo auch kein Fotomotiv mehr sein ;- )
Fotos habe ich übrigens ganz wenige. Ich sammele Eindrücke. Während ich schreibe, schnauft immer wieder mal eine Meeresschildkröte, die auftaucht. Ein Delphin sprang auch um unser Boot. Die Einsamkeit schenkt mir zeit zum nachdenken und auch Erinnerungen an vergangene Segeltörns. Die aufgezogenen Segel im Fahrtwind geben ein Gefühl der Freiheit, wie man es wohl nur beim Segeln erleben kann.
Nun sind die 10 Tage um und nach der Begeisterung am Anfang überwiegt nun die Freude, dass es zu Ende ist. Unsere kleine Gruppe passte nicht und ein immer missmutiges Gesicht drückte irgendwann auf die Laune von uns allen. Das Essen ist uns Gästen nach 10 Tagen auch zu missmutig geworden. Starker Wind hat uns leider lange in einer Bucht mit Verbot von Fischfang hängen lassen. Jeden Tag Weißkohl,Möhren, rote Beete ohne Geschmack ist nicht einfach. Ich habe begonnen, davon zu träumen , Honig zu den Haferflocken in Wasser hinzufügen zu können. Oder statt des täglichen Apfels eine Apfelsine essen zu können, oder Brot oder oder……. So gesund will ich nicht leben! Ketogene Ernährung ist nie einfach, aber an Bord ohne Kühlschrank noch schwerer zu ertragen. Danke Clara, es war schön, dich an meiner Seite zu haben. Wir haben versucht der Stimmung zu trotzen und gemeinsam dieses Paradies zu geniessen.
P.S. Es ist erstaunlich, wie mir viele Themen aus den letzten Jahren auf meiner Reise begegnen, so wie hier die ketogene Ernährung. So hat auch Rudi versucht seinen Krebs zu bekämpfen und es hat lange Zeit im täglichen Mittelpunkt gestanden. Hier ist Raum und Zeit sich mit vielem noch einmal auseinander zu setzen.
P.P.S. Ist das schoen mit Freunden zu segeln, wie ich es bisher kennen gelernt habe. Ich habe euch vermisst, meine liebe Biograd Truppe! P.P.P.S. Clara hat einen wunderschönen webblog mit beneidenswert schönen Fotos von ihrer Gopro und schreibt so erfrischend und vor allem auch lieber und ausführlicher als ich. Kurzum hier die Beschreibung vom gemeinsamen segeln: http://clarauntendrunter.tumblr.com/post/148585760818/i-am-sailing
Whitehaven Beach und die berühmten Whitsundays
Ich habe mich auf ein Segelboot getraut, was hier in der Fremde in der faszinierenden Natur einfacher war. 74 Inseln bilden die whitsundays und somit viele traumhafte buchten zum Ankern und Schnorcheln. Das Wasser ist so klar, dass man bereits die Fische mit ihren Farben vom Deck aus bewundern kann. Riesige Meeresschildkröten fressen am Meeresgrund und tauchen ab und zu in der nähe auf.
Quallen gab’s auch, aber nur kleine ungefährliche. Kein Schnorcheln übrigens ohne stinger suit, Schutzanzug für Quallen, siehe Foto :), der am weißen white haven beach besonders fotogen war. Der Sand hier besteht zu 90% aus Quarz, was ihn so einmalig macht. Kleine superweisse Körnchen, wie aus Glas, die sich nicht erwärmen und kalt bleiben. Leider können die Schildkröten daher hier keine Eier ablegen. Vorsichtig sind wir mit scharrenden Füßen in der bucht im Wasser gelaufen, denn hier sind im Sand große stachelrochen vergraben. Ab und zu schwimmen sie dann majestätisch davon mit ihrem langen Schwanz. Zwei kleine zitronen haie schwammen auch um uns rum. Hier gibt es mehrere Arten von Haien, aber nicht die gefährlichen wie im Süden Australiens. Die haie hier werden mit Hunden verglichen. Eigentlich desinteressiert am Menschen. Bei Nacht oder im trüben Wasser könnten sie den Menschen mit Nahrung verwechseln und nach einem hundeähnlichen Biss ihren Irrtum sofort bereuen. Autofahren ist aber um ein vielfaches gefährlicher. Buckelwale zogen an unserem Schiff vorbei. Ich war jedoch zu taub, um ihre Unterwassergesänge zu hören. Auch Delphine sprangen um unser Boot. Kurzum es war so spannend, dass ich mich riesig freue, mit clara nochmal einen segeltörn über 10 Tage machen zu dürfen!
Magnetic island
Cairns ab 12.7.2016
In einem Tagesausflug zum Great Barrier Riff durfte ich gestern Schnorcheln und einen begleiteten Tauchgang machen. Dummerweise
hatte ich einen stürmischen, kühlen Tag erwischt. Auf der Fahrt haben wir daher fast alle auf dem Boot die Fische gefüttert. Für mich war das ein besonderes Abenteuer, da ich zum Frühstück ein Knoblauchbrot mit Nutella!!!! gegessen hatte. Clara und ich hatten uns beim Brotkauf am Abend vorweg einfach vergriffen. Und Clara hat mir erklärt:“ a real Backpacker eats all“, und in Begleitung der netten jungen Clara wollte ich dazu gehören. Nun sind meine Zweifel gestiegen, ob ich wirklich ein echte backpackerin bin. Auf manche Erlebnisse kann ich gut verzichten. Vom tauchen will ich aber mehr!!!!!!!! P.s. Nach der langen Zeit alleine unter anderen backpackern waren zwei Tage mit Clara, Heimatgefühl und dem Wiedersehen von vertrautem so weit weg richtig schön!!!!!!
Nach dér großen Ruhe im Outback ist die Partystadt ein großer Wechsel. Auch die Natur ist hier komplett anders. Überall ringsherum sind grüne Hügel und hier ist der älteste tropische Regenwald der Welt, der Daintree Forest, 180 Millionen Jahre alt. Es war ein tolles Erlebnis durch so intensive Natur zu laufen mit Farnen, die 8 m hoch werden und Bäumen, die alle um das Licht konkurrieren und so in den Himmel zu wachsen scheinen. Immer wieder entdeckt man faszinierende, riesige Spinnen, manchmal unverhofft nah über einem, und auch eine ziemlich lange, beeindruckende Python lag am Wegesrand. Zu pflanzen und Tieren könnte ich romane schreiben, da sie so anders sind. Australien ist eine Insel und hat daher sehr eigene, endemische Fauna und Flora, und z.b. daher auch keine Affen oder Elefanten.
Alice Springs ab 8.7.2016
Mitten im roten Zentrum Australiens liegt das kleine Städtchen mit ca. 25.000 Einwohnern und hat hier leben noch die meisten Aborigines. Bis in die 80er
Jahre war hier noch strikte Apartheid und Aborigines wurden gebeten, Lokale der weißen zu verlassen. Die Folgen sind heute noch zu spüren. Die Aborigines leben in ihren Communities mit häufigen Alkohol und Gewalt Problemen. Von hier aus sind es dann nach den letzen 1500 km Fahrt durch die rote Erde noch einmal 600 km zu dem berühmten Uluru. Stunden fährt man ewig langen Straßen entlang durch das nichts und freut sich, wenn Wollobies ( kleine Känguruhs) Dingos oder Kamele im Land zu sehen
sind. Letzter übrigens sind nicht wild, sondern gehören Farmern und haben große Areale, auf den sie unterwegs sind. Wie so oft nimmt auch hier der Tourismus etwas von der Magie, wie z.b. Am Ayers Rock. Beeindruckender war die Wanderung zum Sonnenaufgang am Kings Canyon oder einfach die wundervollen Nächte im Busch am Lagerfeuer mit tausenden Sternen. Ohne Zelt war das Erlebnis so intensiv mit allen Sinnen, die Sterne, das Feuer, das Vogelgezwitscher, alles war wie im Traum ……
DARWIN ab 28.6.2016
Outback Kakadu park
Mit tour guide, einer netten Gruppe und einem kleinen allradbus ging es raus in die australische weite. Im Land der Aborigines sind wir an ihren alltäglichen und heiligen Orten vorbei gewandert. Felsmalereen, manche 10.000 Jahre und älter, zeigten viel von der Kultur und dem Denken der verschiedenen Clans. Türkise Flüsse und Badelöcher von Palmen umringt haben zum Baden eingeladen.
Aber es ist das Krokodil Land. Die Schilder erinnern immer daran und wir konnten auch Spuren eines dieser gefräßigen ’saltie‘ (salzwasserkrokodil) im Sand erkennen. Hoch oben am Ursprung des Wasserfalls waren dann nur noch süßwasserkrokokodile, die harmlos sind. Gesehen haben wir auch keins, nur ein Nest mit Eiern konnten wir im Sand entdecken. Ein besonderes Erlebnis war die Übernachtung im 70000 Sterne Hotel: draußen unter einem Sternenhimmel, wie ich ihn bei uns noch nie gesehen habe. Der hatte mich schon in Sri Lanka beeindruckt, aber nachts beim träumen dort hinein zu sehen, ist unglaublich. Und Lagerfeuer in dieser wildnis ist wunderschön. Das darauf gekochte essen schmeckt einfach besser 😉 kurzum: magische Erlebnisse an magischen Orten!
What a wonderful world…………
Bereits die Ankunft war ein Erlebnis. 5.00 Uhr morgens an einem kleinen, verlassenen Flughafen im Dunkel, keine Menschen zu sehen, aber ein Konzert von Vögeln, wie ich es noch nie in meinem Leben gehört habe. Ganz fremde Gesänge, die ich nicht in Europa und auch nicht in Asien kennen gelernt habe. Beeindruckend! Die Vögel, die meinen Weg kreuzten, sahen auch so anders aus. Meine Neugierde auf Fauna und Flora hier ist geweckt.
Jeden Morgen begrüßt mich ein stahlblauer Himmel mit Sonnenschein und idealen Temperaturen, Max. 30^ mit einem angenehmen Lüftchen. Egal in welche Richtung ich loslaufe, in 10 Minuten bin ich am Meer, am Hafen oder bewaldeten buchten und riesigen, einsamen Stränden wie im Märchenbuch. Die sind so traumhaft, weil sie nicht zum schwimmen genutzt werden können. Das ist lebensgefährlich wegen der durchsichtigen Würfelquallen mit ihren 2 Meter langen tentakeln. Und wenn man diesen nicht begegnet, so weiß man nie , wo das nächste salzwasserkrokodil lauert. 290 werden pro Jahr gefangen in diesem Gebiet. Für alle ungläubigen gibt es die Tour ‚jumping crocodiles‘, bei der vom Boot aus Fleisch über das Wasser gehalten wird. Und schon zeigen sich die Krokodile, die man bis dahin kaum wahrgenommen hat.
singapur
Ihr lieben, nach dem Heimweh, dem ich erst mal nachgeben musste, habe ich wieder auf den Weg gemacht.
Auf dem weg in das große Australien habe ich erst mal ein Nacht in einem asiatischen schuhkarton in singapur verbracht und wider erwarten supergut geschlafen;)
So fühlte sich gleich alles vertraut an, wie in Indien und Sri Lanka. Heute ist Sonntag und die Christen füllten die Kirche. Im Hindutempel versammeln sich die indischen Bürger, die Frauen in bunten Saris. Bei wilder Trommelmusik umrunden sie die Tempel ihrer götter und beten.
Little Indi
Im arabischen viertel ruft der Muhazzin von der Moschee. Nach einem Imbiss beim Türken wartet Chinatown.
So viele Welten und Kulturen in so kurzer Zeit! Singapur ist die Schweiz Asiens. Hier ist die chinatown so sauber wie nirgends auf der Welt.
Hier sind auch die Lebenshaltungskosten die höchsten der Welt. War ich bisher die reiche Touristin, stehe ich hier beeindruckendem Reichtum gegenüber. Solch exzentrische shopping malls mit so viel Luxus Marken habe ich bisher noch nicht gesehen. Die Finanzmärkte spülen viel Geld hierher. Bisher war das nur Theorie für mich, dass diese Märkte manche menschen reich machen. Hier ist es zum anfassen und angucken
DER CAMINO,
den bin ich im Sommer von Irun bis Santiago gelaufen. Die ersten Pilger, die ich traf, warnten mich, dass der Camino jeden verändert. Sie überlegten einen Blog über das Leben nach dem Camino zu machen (wo ist der, ich warte voller Neugierde darauf ). 5 Wochen, 850 km einfach Laufen mit Sonne und Regen ….. So viel Meditation ist selbst nach Yoga Erfahrung etwas Besonderes. So viel Zeit, die man mit sich selbst verbringen muss, egal ob man da gerade Lust zu hat oder nicht. Die einzigen täglich spürbaren Probleme sind Essen, Schlafen und körperliche Unversehrtheit. Bitte nicht schon wieder eine Blase!
Nicht nur der Weg, auch die Begegnungen mit Denkweisen haben mich geprägt. Dank meinem Australier Rod habe ich den Minimalismus näher kennen gelernt. Zu Hause erwartete mich ein Haus mit Keller und Dachboden voller gesammeltem Zeug. Alles schien mir wichtig und voller Erinnerungen vor allem an Rudi. Diese Lebensbeweise kann man nicht einfach entsorgen.
Mit jedem Kilometer stieg die Sehnsucht nach dem leichten Gepäck und diesem Gefühl der Freiheit. Um alles, was man besitzt muss man sich kümmern, Zeit, Gedanken, Geld investieren. Selbst die zugestellten Flächen sind Geld wert. Sehr hilfreich war das abendliche Lesen von inspirierenden Blogs, wie theminimalists oder einfachbewusst. Bei Ersterem fand ich auch einen Artikels zu genau meinem Problem, was tue ich mit den kostbaren Erinnerungen eines lieben Verstorbenen.
Auf dem Camino habe ich meine Freiheit gewonnen, nein, ich habe sie zum ersten Mal gesehen. Ich habe alle Lebenspläne verloren, aber ich habe ein kostbares, gesundes Leben in der Hand, zur Zeit keine Verpflichtungen, selbstständige Kinder, gesunde Eltern, dank Witwenrente jeden Monat ein kleines Geld auf dem Konto und viel Lebensfreude in mir.
Also nix wie los in die Welt mit leichtem Gepäck und klar nach Australien in der Hoffnung, dort auf die Leichtigkeit, das Sonnige im Menschen und auch auf den Sinn des Lebens zu stoßen.
In tiefem Dank für die vielen philosophischen Abende und das Öffnen meiner Augen, lieber Rod.
Ich freue mich auf das australische Abenteuer!